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Der Zwinger Proud Paddy Irish Terrier
Wie alles begann...
Eigentlich begann meine Karriere als Besitzer und Züchter von Irish Terriern damit, dass meine Mutter eines Tages im Wald eine Frau mit einem Irish traf. Es handelte sich um Frau Vietor mit dem damals noch ganz jungen Pastime Earl, genannt MC INTOSH oder auch LÖWI.
Als ich 1964 zum jüngsten Bestandteil der Familie wurde, gab es dort bereits die Zwergpudelhündin ASSI, die dreizehn Jahre alt wurde und einen nicht unerheblichen Teil dieser Zeit damit verbrachte, Klein-Anke die Butterkekse zu klauen und dabei nicht von den kralligen Händchen am Fell gepackt zu werden, die sich so respektlos aus dem Laufgitter streckten. Ja, schon damals war es so, der Hund läuft frei, das Kind sitzt im Laufstall. Kein Wunder also, dass heute bei mir auch die Hunde die erste Geige spielen, Ehemänner können schließlich Kühlschränke selber öffnen.
Als ASSI starb, entschieden sich meine Eltern zur Anschaffung einer Kleinen Münsterländerhündin, BESSY.
Da ein Jagdhund aber eben auch am Besten jagdlichen Aufgaben zugeführt werden sollte, entschlossen sich meine Eltern, den Jagdschein zu machen und BESSY führte ein glückliches Leben als Jagdhund mit Familie. Sie begleitete mich durch die Höhen und Tiefen der Pubertät und als sie 1987 mit fast dreizehn Jahren starb, stand schnell fest: Es soll wieder ein Münsterländer ins Haus, denn ohne Hund ist das Leben einfach nix!
So kam CITA zu uns, die auch ein erfolgreicher Jagdhund wurde.
Durch die Arbeit mit ihr lernte ich, was es bedeutet einen Hund auszubilden. Als Assistentin meiner Mutter schleppte ich über die Jahre kiloweise tote Kaninchen durch die Wälder des dänischen Wohlds, versteckte Füchse in Gestrüppen und scheuchte Enten aus Schilfgürteln. Auf dem Hundeplatz kalte Füsse holen beim Zuschauen und die eigene Erfindung einiger Erziehungshilfen reichte mir jedoch nicht so ganz. Aber es gab keine Debatte, meine Mutter war die Hundeführerin.
Also nutzte ich eines Tages begeistert die Gelegenheit, den Schwarzen Schäferhund eines Studienkollegen zum Begleithund auszubilden. Der Prüfungserfolg von RASTY war auch meiner, aber ich hatte noch immer keinen eigenen Hund, inzwischen aber einen Ehemann und wir bezogen ein Reihenhaus. Hundegeeignet war dieses Domizil mit drei Treppen und Handtuchgarten aber meiner Ansicht nach noch nicht.
In der Zwischenzeit hatte die oben erwähnte Waldbekanntschaft sich zu einer regelmäßigen Spaziergehverabredung entwickelt und bald hatte LÖWI Gesellschaft in Form von einer Irish Hündin, Covergirl von Koudenhoven, genannt TOFFEE, die Birge Vietor aus Holland gekauft hatte, bekommen.
Wir hatten inzwischen auch festgestellt, dass wir uns von früher als Jugendliche eigentlich kannten und so ergab es sich, als TOFFEE ihren ersten Wurf hatte, und mein Mann und ich ein größeres Haus mit vernünftigem Garten, dass ich mal vorsichtig anfragte, wie denn der Gedanke der Anschaffung eines Hundes aufgenommen würde.
Zu meinem Erstaunen war die Begeisterung geradezu ungezügelt, hatte doch mein Mann eigentlich keine Hundevergangenheit.
Er bereute seine Entscheidung zwar nie, aber manchmal ...
So kam im August 1996 Pacemaker BUFFY in unser Haus und alles wurde anders...
Teppichfliesen auf die Treppe geklebt, damit das Hundchen nicht ausrutscht, Gartenzaun erhöht (Hundchen kann ganz schön springen), den Garten umgestalten (Hundchen braucht ja einen Spielplatz), giftige Pflanzen entfernen, Hundchen gestaltet den Garten selbst um, lernen, was als Hundespielzeug taugt und was nicht, die Diskussion um den Platz auf dem Sofa, die drastische Erhöhung der Staubsaugernutzungsfrequenz, Hundeplatz, Hundeplatz, Hundeplatz - diesmal ohne kalte Füße, aber mit viel Schweiß. Was Klein-Labrador in einem Jahr lernt, lernt Klein BUFFY erst in zweien und diese wissenden und mitleidigen Blicke der Anderen:
Naja, es ist eben ein Terrier...
Doch auch diese Zeit ging zu Ende und BUFFY entwickelte sich zu einem wunderbaren Freund. Mir war klar: So einen tollen Hund bekommst Du niemals wieder.
Angeregt durch mein hunde-orientiertes Umfeld beschloss ich, mit buffy einen Wurf zu machen, da ich der Ansicht war, dieser schöne und liebe Hund sollte sich fortpflanzen. Als künftiger Vater stand schon bald Inchicore Lionel, DUNDEE, fest, den Birge Vietor aus England importiert hatte. Doch bevor es soweit war, kam die Lektüre etlicher Bücher und das Sammeln von Informationen über das was mich erwartete.
Im Juli 2001 fiel dann der A-Wurf im Hause „Proud Paddy“, wie wir uns mittlerweile nennen und meine Erwartungen wurden übertroffen. Dieser Sommer war der bisher schönste meines Lebens. Fünf gesunde Welpen wuchsen heran, liebevoll umsorgt von BUFFY und gestalteten unter anderem erneut den Garten um. Der Zeitpunkt der Abgabe nahte und mir brach fast das Herz, konnte doch nur eine Hündin, AYRA, bei uns bleiben.
Es war eine wundervolle Zeit gewesen und für mich war klar, das ist nicht das Ende.
Hunde zu züchten ist eine Aufgabe, die größte Verantwortung mit sich bringt, unendliche Hingabe und Zeit erfordert und manches Mal auch geeignet ist, das Eheleben auf eine harte Probe zu stellen. Die Verantwortung für die Welpen, die Sorge darum, wie es Ihnen künftig ergehen wird trägt man immer mit sich aber das Glück, das man erfährt, wenn man so eine Rasselbande ins Leben führen darf ist unbeschreiblich.
Diese Gedanken bestimmen übrigens auch im Wesentlichen mein sogenanntes Zuchtziel. Ich bin bemüht, nach bestem Wissen und Gewissen Hunde zu züchten, die nicht zu nahe miteinander verwandt sind um das Auftreten genetisch bedingter Mängel oder Einschränkungen zu vermeiden. Ich lege Wert auf allgemeine Gesundheit, auf gutes Fell, das dem Hund ja schließlich ein Leben lang Schutz bieten soll, auf gute Anatomie um Gelenkschäden zu vermeiden, auf gute Zähne, mit denen der Hund ein Leben lang fressen kann und auf ein ausgeglichenes, freundliches Wesen.
Die Körpermerkmale, die darüber hinaus vorzugsweise für Ausstellungen wichtig sind, wie zum Beispiel perfekte Ohren, guter Rutensitz und -Haltung, stehen bei mir nicht an erster Stelle.
Ich gebe mir viel Mühe, die kleinen Hunde während ihrer Zeit bei mir zumindest in Grundzügen an wichtige Dinge zu gewöhnen (Auto fahren, Fahrräder, Inliner, Motorräder, Jogger, Regenschirme, Geräusche aller Art, Kinder, Menschen, Hunde, Leine und Halsband, „Pfui“, „Nein“) und natürlich daran, auf einem Trimmtisch zu stehen und sich pflegen zu lassen, sowie Schmusen bis der Arzt kommt (aber das können sie von ganz alleine).
Meine Zucht ist klein, sehr klein, wird aber mit viel Liebe und Engagement geführt und das Wohlergehen der Hunde steht immer im Vordergrund.
Davon kann sich gerne jeder persönlich überzeugen, der sich für meine Hunde interessiert.
So leben wir hier mit zwei Irish, BUFFY und AYRA, die sich übrigens zu einem Retriever im roten Fell entwickelt hat. Anders als ihre Mutter ist sie von Anfang an gehorsam, lieb und kein bisschen stur (na ja, ganz selten) und ist im vergangenen Jahr KFT Jugendchampion geworden.
CITA, die inzwischen mit 15 Jahren leider eingeschläfert werden musste, hatte im vergangenen Jahr auch noch Gesellschaft bekommen: Aus dem Zwinger Pacemaker von Birge Vietor hat meine Mutter Pacemaker Earl`s DACEY erworben, die in AYRA einen stets bereitwilligen Spielkameraden gefunden hat, in BUFFY eine strenge Erzieherin und die ihrerseits nun den Garten meiner Mutter neu gestaltet und ein etwas eigenwilliges Design der Inneneinrichtung bevorzugt.
Auch sie besucht regelmäßig die Hundeschule und die Anderen sagen häufig zu meiner Mutter: Naja, eben ein Terrier....
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